Am Montag, den 29. Januar 2024, traf ich mich mit Thomas Rößler (u.a. stellvertretender Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt e.V.) in der Magdeburger Victoria-Apotheke, um mich umfassend darüber zu informieren, wie sich das E-Rezept in der Praxis bewährt:

Wo liegen die Vor- und Nachteile, was läuft in der Praxis gut, wo muss nachgebessert

werden, was ist zu beachten?  

Neben der doch erheblichen Arbeitserleichterung gibt es momentan auch sehr viele Risiken für die Apotheken. „Das E-Rezept verursacht manchmal einen unnötig erhöhten Beratungs- und Zeitaufwand. In einigen Fällen ist das Rezept noch nicht verfügbar, wenn der Patient vor mir steht. Darum müssen wir manche Patienten leider vorerst auf später vertrösten. Das verursacht unnötige Arbeit und Wege, weil die Patienten noch einmal losgehen müssen“, erklärt Thomas Rößler. Auch gibt es für die Apotheken weitere ungeklärte Probleme, wie beispielsweise mit nicht korrekt ausgefüllten Rezepten umzugehen ist. Thomas Rößler weiter: „Wenn sich Fehler einschleichen, können uns die Krankenkassen diese Rezepte retaxieren, das heißt, wir bekommen diese Rezepte nicht vergütet. So werden wir auch für von uns nicht verschuldeten Fehlern haftbar gemacht.“

Ich teile die Einwände von Herrn Rößler.

Es ist unverantwortlich von den Krankenkassen, dass die Apotheken für Fehler einstehen müssen, die sie nicht verursacht haben. Da braucht es dringend mehr Feingefühl von den Krankenkassen. Ein neues System läuft selten fehlerfrei. Für eine gewisse Übergangszeit darf es darum keine Regressforderungen für eigentlich banale Fehler geben. Ich werde diese Problematik mit in den Sozialausschuss nehmen und dort zur Diskussion stellen.

Neben der Implementierung des digitalen Rezeptes in den Apotheken waren die bestehenden

Lieferengpässe Thema des Austauschs.

Die akuten Lieferengpässe führen laut Thomas Rößler immer noch zu einem immensen Arbeitsmehraufwand, um die Patient:innen optimal zu versorgen.

Zudem bemerke Thomas Rößler, dass die Apotheken dringend eine Erhöhung ihrer Grundvergütung benötigen, denn eine Anpassung der Inflationskosten fehlt bis heute.

Ich habe aus dem Gespräch viele Impulse für meine Arbeit mitgenommen und bedanke mich

recht herzlich bei Thomas Rößler und seinem Team.