Die Gesetzliche Unfallversicherung hat in ihrer Jahresbilanz angegeben, dass die Zahlen bei der Anerkennung von Berufskrankheiten auf aufgrund der Infektionen mit Corona auf ein Rekordhoch gestiegen sind.

2020                     728 anerkannte Berufskrankheiten, davon 163 infolge von Corona

2021                     4643 anerkannte Berufskrankheiten, davon 4074 infolge von Corona

2022                     7150 anerkannte Berufskrankheiten, davon 6531 infolge von Corona

Verzehnfachung!

Innerhalb von zwei Jahren haben sich die Zahlen der anerkannten Berufskrankheiten verzehnfacht. Etwa 1,5 Prozent der anerkannten Covid-19-Berufskrankheiten schwere Erkrankungen mit mehrmonatiger Arbeitsunfähigkeit sind. Das entspricht etwas mehr als 100 Personen.

Berufsgruppen, die besonders häufig betroffen sind:

Es gibt Berufsgruppen, die besonders häufig von den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion betroffen sind und damit auch überproportional Anträge auf Berufskrankheit stellten. Vor allem betrifft dies Menschen, die im sozialen Bereich arbeiten, also mit anderen Menschen.

     

      • Assistenzberufe im Gesundheitswesen — wie die nicht akademische Krankenpflege (46 %)

      • Betreuungsberufe — wie Pflegehelfer:innen sowie Kinderbetreuung (29 %)

      • akademische und verwandte Gesundheitsberufe — wie Ärzt:innen sowie akademische Krankenpflege (9 %)

    Problematisch:

       

        • eine symptomfreie Infektion mit SARS-CoV-2 wird nicht als Berufskrankheit anerkannt

      Das macht deutlich:

      Wir haben einen extremen Anstieg bei Berufskrankheiten durch eine Corona-Infektion. Viele Menschen, die mit Corona infiziert waren, symptomfrei blieben und dennoch unter Folgen wie Long-Covid aber auch ME/CFS leiden, fallen aus der Statistik raus. Das ist auch Teil des Problems der noch immer mangelnden Anerkennung von Folgeerkrankungen einer Corona-Infektion, fehlender Anlaufstellen und Beratungen. Hier muss dringend nachgebessert werden. Denn im Endeffekt fallen diese Menschen nicht nur im Berufsleben aus, sie fallen auch aus dem Sozialversicherungssystem heraus. Eben weil ihre Infektion nicht anerkannt wird.

      Kleine Anfrage: Zunahme von Berufskrankheiten aufgrund von SARS-CoV-2-Infektion

      Hier geht’s zur Kleinen Anfrage inklusive Antwort der Landesregierung