Am 7. Oktober konnte ich an einer spannenden Diskussionsrunde in der Otto-von-Guericke-Universität teilnehmen. Das Projekt „PsychedELSI – Ethische, legale und soziale Implikationen der Neuropsychopharmakologie in der Psychotherapie“ untersucht den Einsatz und vor allem die Wirkung von Psychedelika in der Psychotherapie. Insbesondere geht es um die Behandlung von Patient:innen mit Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). MDMA, LSD, Psylocybin, Ketamin werden dabei bereits erfolgreich erprobt. Das Problem: Diese Substanzen sind im BTMG – Betäubungsmittelgesetz gelistet und damit nicht einfach mal so für Studien verwendbar. Sie müssen also dringend als Wirkstoffe deklariert werden, damit die Studien weiter ausgebaut werden können. Und wir müssen uns über den gesellschaftlichen Blick auf LSD und Co unterhalten. LSD beispielsweise gilt noch immer als Hippiedroge. Aber ihre positive Wirkung in Psychotherapie ist längst bekannt. Alles eine Frage der Dosierung, des Umgangs und vor allem der Begleitung. Australien hat sich als erstes Land auf den Weg gemacht, Psychedelika in der Psychotherapie zuzulassen. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.
Ich hatte im Landtag eine Kleine Anfrage zum Thema gestellt, auch um die Intention der Landesregierung dazu herauszufinden. Auf die Frage, ob die Gesundheitsministerin das Thema in die Konferenz der Gesundheitsminister:innen einbringen werde, bekam ich ein klares Nein. Allerdings haben bei der Debatte die Kollegen der Regierungskoalition deutlich mehr Offenheit für das Thema signalisiert und sehen auch die Chancen. Nicht immer haben wir so viel Konsens. Gut, dass dieser an der Stelle bei der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Depressionen und PTBS besteht. Ich bleibe mit meiner Fraktion auf jeden Fall am Thema dran.