Im Rahmen der CSD-Aktionswochen nahm ich am 17. August an der Podiumsdiskussion mit dem Thema “Queer Politischer Fortschritt” teil.
Im Mittelpunkt der Debatte standen eine Vielzahl von Themen, die die Situation queerer Menschen in Sachsen-Anhalt, Deutschland und natürlich auch der Welt betreffen. Wenngleich einige positive Entwicklungen zu verzeichnen sind, so gibt es doch noch viele Probleme, die einer Lösung bedürfen. Allerdings erleben wir gerade in Sachsen-Anhalt ein riesiges Rollback. Die Bildungsministerin hat mit Ende der Sommerferien die Gendergap in der Schule verboten. Verbotspolitik ist das Letzte, was die Menschen brauchen. Gerade unsere junge Generation lebt die Vielfalt. Und auch das Bundesverfassungsgericht hat bestätigt, dass es ein drittes Geschlecht gibt. Dem widersetzt sich eine Ministerin bewusst und richtet damit mehrfach gesellschaftlichen Schaden an. Zum einen rollt sie der extremen Rechten den braunen Teppich aus. Zum anderen verlangt sie, dass queere junge Menschen an der Schultür ihre Identität wie eine Jacke an der Garderobe abgeben. Diese Entscheidung des Bildungsministeriums gilt es umgehend zurückzuholen.
In Zeiten von zunehmender Gewalt, von Hasskriminalität gegen queere Menschen, Communities oder ihre Unterstützer:innen, muss hier dringend der Fokus gesetzt und die Straftaten erfasst sowie strafrechtlich verfolgt werden. Zudem müssen Selbsthilfe- und Aufklärungsprojekte der queeren Communities stärker unterstützt und gefördert werden. Da könnte sich die CDU profilieren!
Ein weiteres ungelöstes Problem ist die Reformierung des Abstammungsrechtes. Immer noch werden lesbische und schwule Ehen und Lebensgemeinschaften gegenüber heterosexuellen Ehen und Lebensgemeinschaften benachteiligt. Das beinhaltet auch die rechtliche Anerkennung der Co-Elternschaft sowie von Trans*, intergeschlechtlichen und nicht binären Eltern.
Die Aufzählung könnte ich leider noch fortsetzen, doch mir liegt auch eine Bitte am Herzen. Diese richtet sich an die queere Community: Lasst Euch nicht durch diverse Einzelinteressen spalten, sondern steht gemeinsam für Eure Forderungen an Politik und Gesellschaft ein. Gerade angesichts der wenig hoffnungsvollen Entwicklungen, die sich derzeit abzeichnen, wird Geschlossenheit das Wichtigste sein. Ich stehe zumindest an eurer Seite, wenn es um queere Vielfalt geht!