Am 1. März 2023 bin ich zum Jugendpolitischem Frühstück des Kinder- und Jugendrings eingeladen gewesen. Gemeinsam mit Vertreter:innen der anderen demokratischen Fraktionen im Landtag diskutierten wir über mögliche und notwendige landespolitische Maßnahmen, um der Kinder- und Jugendarmut bei uns in Sachsen-Anhalt begegnen zu können.

In einem Forderungspapier wurden uns entsprechende Ideen für alle möglichen Politikfelder vorgestellt. Von Mobilität über Freizeit bis hin zu Studium und Ausbildung ist alles vertreten gewesen. Logisch, denn Jugendpolitik ist ein Querschnittsthema, das bei allen politischen Entscheidungen immer mitgedacht werden muss. Nicht zuletzt zeigte uns dies die Corona-Pandemie noch einmal mehr sehr deutlich. Junge Menschen, die in Armutsverhältnissen aufwachsen, waren diejenigen, die bis heute besonders stark mit den Folgen der Eindämmungsmaßnahmen zu ringen haben. Es sind auch diejenigen gewesen, die während des Pandemiezeitraums viel schwieriger den Zugang zu Homeschooling-Möglichkeiten hatten oder über entsprechende Endgeräte zur digitalen Teilhabe verfügten.

Als Quintessenz wurde festgehalten, dass die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort in den Kommunen und Gemeinden gestärkt werden muss. Dafür müssen zum einen Mobilitätsangebote strukturell teils erst geschaffen werden, um Angebote überhaupt erreichen zu können. Zum anderen braucht es eindeutige Qualitätskriterien für die Jugendhilfeplanungen in den Kommunen, damit diese ihr Leistungsangebot nicht kürzen, sondern verlässlich dem gesetzlichen Auftrag im Sinne der jungen Menschen nachkommen. Dazu braucht es aber ebenso eine Stärkung der Kommunen und mehr Geld, damit diese erst gar nicht über Einsparungen bei diesem wichtigen sozialen Bereich nachdenken. Der Beitrag der Kinder- und Jugendarbeit bei der Bekämpfung von Kinder- und Jugendarbeit ist ein unerlässlich wichtiger!

Ich persönlich sehe noch generellen Bedarf gegenüber einer Sensibilisierung für Armut. Alle Entscheidungen müssen immer auch armutssensibel getroffen werden. Soll heißen: Stets hinterfragen, ob alle Menschen gleichermaßen Zugang, Unterstützung und Teilhabe erfahren.